Der gordische Knoten
Eine Geschichte aus: The Revolution
Es war einmal ein Mann namens Gordon. Als er noch ein Kind ein kleiner Junge war, banden seine Eltern ihm einen Affen auf die Brust. Jeden Tag machten sie den Knoten fester und komplizierter, bis der Affe fast ein Teil von Gordons Körper geworden war. Mit dieser Behinderung war es schwierig für Gordon, mit anderen Kindern zu spielen, und als er älter wurde, behinderte es sogar sein leben noch mehr. Also entschloss er sich einen Arzt aufzusuchen, um den Affen loszuwerden.
Der erste Arzt, zu dem er ging sagte: „ Nun, vielleicht kann ich etwas ausrichten, wenn Sie still liegen bleiben und nicht widersprechen.“ Also verging Woche für Woche und Gordon lag still, während der Arzt versuchte, den Knoten zu lösen. Nach ein paar Jahren gab es zwar einige losen Enden, aber der Knoten hielt noch immer. Dann hatte Gordon den Doktor satt und ging nicht mehr hin.
Der nächst Arzt schaute sich den Knoten sorgfältig an und sagte dann: „Das ist schauderhaft. Das ist nicht nur ein Knoten, das ist ein doppelter knoten.“ Er war ein guter Arzt, aber den Knoten konnte er nicht lösen. Gordon ging zu einem dritten Arzt.
Der Arzt schaute den Knoten sorgfältig an, nahm ein Schwert und schlug mit einem Streich den Knoten mittendurch. Das Seil fiel herunter und der Affe rannte weg. Als der erste Arzt davon erfuhr, kam er, um sich die Sache anzuschauen. Er sagte: „ Das ist nicht fair. Sie sollten ihn entwirren. Und überhaupt, Gordon hat jetzt einen großen weißen Flecken, wo der Affe war.“
Und zum zweiten Arzt sagte er:“ Kein Grund zur Beunruhigung, er ist sowieso nicht für immer weg. Gordon ist bestimmt bald wieder in Behandlung.“
Und Gordon sagte zu dritten Arzt: „Er hat recht, das war Betrug. Sie hätten ihn entwirren sollen. Und ich habe wirklich einen weißen Flecken, wo der Affe einmal war. Und außerdem vermisse ich den Affen.“
Also sagte der dritte Arzt: „Ich sage Ihnen etwas. Wir wollen Spass haben. Wir malen Bilder auf die weiße Stelle, wo der Affe war.“
Also fingen sie an, Muster und Bilder auf den weißen Flecken zu malen. Anfangs mochte Gordon diese Idee nicht, aber bald schon gefiel sie ihm. „Es sind nur Wasserfarben“, sagte der dritte Arzt, „und man kann sie jederzeit abwaschen. Aber mit der Zeit wird die weiße Stell sowieso verschwinden, und sie werden wie jeder andere aussehen.“
Aber als Gordons Freunde erfuhren, wie Gordon sich vergnügte, sagte sie: „Wie ungebührlich, wie scheußlich, wie zynisch. Jeder weiß, dass man sich so nicht vergnügen soll. Warum kann er sich nicht an die üblichen Methoden des Vergnügens halten?“
Eine sehr schöne Geschichte.
Es ist nicht die Geschichte von jemand anderem, es ist deine Geschichte....
Und alle Eltern, alle Gesellschaften, alle Kulturen binden dir einen Affen auf und verknoten ihn fest mit dir. Genau das ist dein Wissen, genau das ist dein Verstand, ein Affe, den die Gesellschaft aufgebunden hat.